Dieses kurz nach dem Fall der Mauer erschienene Buch des Philosophen und Aktivisten Daniel Bensaïd (1946-2010) markierte einen Wendepunkt im theoretischen und politischen Werdegang des Autors. Walter Benjamin lieferte notwendige Ansatzpunkte zur Reformulierung eines revolutionären und strategischen Denkens in einer Periode der Niederlage, als der Neoliberalismus zu triumphieren schien.
lm Dialog mit Walter Benjamin fordert Bensaïd, sich dem jüdischen Messianismus und dem unerwartet eintreffenden Ereignis zu öffnen. Er plädiert dafür, sich an die Besiegten der Geschichte zu wenden, um sie in die Kräfte der zukünftigen Revolution zu integrieren. Bensaïd rehabilitiert einen politischen Walter Benjamin gegenüber einer dominanten literatur- und kunstwissenschaftlichen Rezeption.